Auto-Motor-und-Sport (AMuS) has a insightful article on their website:
http://www.auto-motor-und-sport.de/form ... 89580.html
AMuS wrote:Toto Wolff erklärt die starken Formschwankungen des Mercedes W08 damit, dass man eine gute Plattform habe, deren Funktionieren aber zu stark von unterschiedlichsten Einflüssen abhängig ist. Fünf Parameter bestimmen, ob der Silberpfeil das schnellste Auto auf der Strecke oder nur die Nummer 3 im Feld ist. Der Abtrieb, den die Strecke verlangt, die Asphalttemperatur, der Grip, den der Belag bietet, das Fahrzeug-Setup und der Fahrstil der Piloten.
Beim Abtrieb gilt: Je mehr das Streckenlayout verlangt, desto schlechter für Mercedes und desto besser für Ferrari und neuerdings auch für Red Bull. Monte Carlo, Budapest und Singapur haben das bereits angedeutet. Sepang ist die Strecke, die in Bezug auf Abtrieb an vierter Stelle folgt. Das kam für alle Teams überraschend.
Auch bei den Asphalttemperaturen gibt es ein klares Schema: Je heißer, desto schlechter für Mercedes. Dann neigen je nach Fahrzeugabstimmung die Vorder- oder Hinterreifen zum Überhitzen. Wie wichtig das Wetter ist, wurde in Singapur deutlich. Als am Sonntag die Temperaturen fielen, hatte Mercedes plötzlich ein Siegerauto. Umgekehrt litten die Silberpfeile am Renntag von Malaysia unter den im Vergleich zum Freitag höheren Temperaturen.
(..)
Eines der größten Rätsel ist der Grip, den die Strecke bietet. Der definiert sich aus der Rauigkeit des Belags und der Haftung, die von der Gummiauflage auf der Ideallinie bestimmt wird. Rennstrecken mit einer rauen Oberfläche sind Gift für Mercedes und ein Geschenk für Ferrari und Red Bull.
Die Verteilung der Siege korrespondiert mit der Asphaltbeschaffenheit. Auf einer grünen Strecke ist Mercedes fast unschlagbar. Ausnahme Malaysia. Da half nicht einmal der Regen, der am Freitag und Sonntag den Gummi von der Straße gewaschen hatte. „Was ein Indiz dafür ist, dass wir in Malaysia genauso unter Wert geschlagen wurden wie Ferrari in Monza“, so das Urteil der Ingenieure.
Doch was passiert genau, wenn die Strecke mit mehr Gummi an Grip gewinnt? Chefingenieur Andrew Shovlin versucht eine Erklärung: „Dann beginnt bei unserem Auto die Hinterachse zu dominieren.“ Um das Auto wieder in Balance zu bringen, muss im Heck freiwillig auf Abtrieb verzichtet werden. Die Folge davon ist, dass das Auto zu rutschen beginnt. Das aber heizt die Reifen zu stark auf. Je mehr das Streckenlayout den Hinterreifen fordert, desto größer werden die Probleme.
Die Abstimmung ist bei Mercedes immer ein Ritt auf Messers Schneide. Aerodynamik und Mechanik sind schwer in Einklang zu bringen. Weil man am Freitag völlig verloren war, entschlossen sich die Ingenieure am Samstag zu einem Experiment. Um eine Referenz zu bekommen, traten das alte und das neue Aero-Paket gegeneinander an. Ohne klares Ergebnis, wie ein Ingenieur erklärt:„ Es gibt ein paar Zweifel, aber sie wurden weder bestätigt, noch ausgeräumt, weil den beiden Paketen auch unterschiedliche Setups zugrunde liegen.“
Schließlich spielt auch der Fahrstil eine Rolle. Hamilton ist in der Lage, Probleme zu umfahren. Bottas nicht. Der Finne schiebt es darauf, dass er im Gegensatz zu seinem Teamkollegen nicht in der Lage ist, gleichzeitig Temperatur auf der Oberfläche und der Karkasse der Reifen zu generieren.
Ihm fehle das Vertrauen, dem Auto mehr abzuverlangen als es dem Gefühl nach hergibt. Hamilton kann wie kein Zweiter dem Auto seinen Willen aufzwingen. Er fährt schneller, als es das Auto eigentlich zulässt und generiert durch die höheren Lasten Reifentemperatur. Das erzeugt einen Dominoeffekt. Mehr Temperatur, mehr Speed, höheres Tempo, mehr Reifentemperatur.
Translated:
Toto Wolff explains that the W08 has a very solid platform, but that operating window is influenced heavily by various factors, some of them out of their control. 5 parameters influence if the W08 is the fastest car on the track or only number 3 (behind Ferrari & RB).
1.) downforce level that the track requires
2.) track surface temperature
3.) track surface grip
4.) car-setup
5.) driving style of the driver
The downforce parameter is quite simple: More downforce and and its worse for Mercedes and better for Ferrari and now RedBull too. Monaco, Hungary, Singapore already highlighted this trend. Malaysia is a track, that ranks 4th where downforce is concerned, which is what surprised many teams.
Track surface temperature is also rather simple: The hotter it is, the worse it is for Mercedes. Depending on the car-setup, either the front or the rears start to overheat. Singapore showed how important the weather can be. On sunday, when the temperatures dropped, Mercedes suddenly had a winning car. Contrary, in Malaysia the car was fast during qualifying under cooler temperatures but struggled in the heat during the race.
Grip is also a big factor too and is determined by how rough the surface and how rubbered in the track is. If the track surface is too grippy, it's bad for Mercedes and good for Ferrari and RedBull. On a green track, the Mercedes is very quick. However when the track gets rubbered in, the car starts to dominate on the rears, which moves the car out of balance. To counter-act that, they then need to take away downforce at the rear which in turn makes the car slide. This in turn heats up the tires and moves them out of the ideal temperature range. This is especially pronounced on tracks that are front-limited (?).
The car setup is like balance on a knife's-edge. Aerodynamic and mechanical-grip are difficult to bring into perfect balance. Because they were lost on Friday in Malaysia, the engineers decided to experiment on Saturday. To get some indication, they analysed the old-aero-spec against the new-aero-spec. Unfortunately, without conclusive results, because both cars had differing setups. Then there's the point that the driving style of the driver is crucial too in how the driver works the tires and the car. Hamilton has an astounding ability to drive around the issues. He drives faster than the car technically allows and puts the tires through more load and generates more heat. This leads to a domino effect. More heat, more speed, faster laps, more tire heat. Bottas on the other hand struggles to get heat on the tire surface and the tire carcass.
DISCLAIMER: Best-effort translation.